NORMUNGSINITIATIVE ADDITIVE FERTIGUNG IN DER ELEKTROTECHNIK GEDRUCKTE MULTIMATERIALSYSTEME ALS SCHLÜSSEL FÜR PRODUKTINNOVATIONEN UND NEUE TECHNOLOGIEN
DOI:
https://doi.org/10.62722/isopoly.v3i1.6Abstract
Leitermaterialien gewährleisten in Kombination mit – meist polymeren – Isolierstoffen in elektrischen
Isoliersystemen grundlegende elektrische Funktionalität. Ferner bilden Druckverfahren zum Aufbau
elektronischer Baugruppen und gedruckter Schaltungsträger (Leiterplatten), aber auch in der
Mikroelektronik, seit langer Zeit den Stand der Technik ab. Additive Fertigungsverfahren ergänzen als
neue, hochinnovative Technologie die etablierten Verfahren und eröffnen für verschiedene
elektrotechnische Technologiefelder völlig neue Möglichkeiten. Anwendungen finden sich u.a. im
Bereich der (ggf. dreidimensionalen) gedruckten Elektronik, der Mechatronik und Sensorintegration,
aber auch in der elektrischen Energietechnik, dem Elektromaschinenbau und der
Hochspannungstechnik sowie für die Elektromobilität. Mittlerweile beginnt sich die vergleichsweise
anspruchsvolle additive Fertigung von Multimaterialsystemen technologisch zu etablieren. Offen ist
derzeit jedoch, in welcher Weise das elektrotechnische Normenwerk an die neuen Technologien
angepasst werden kann und muss. Hierbei sind nicht nur Aspekte der elektrotechnischen Funktionalität,
sondern auch prozessrelevante Informationen sowie Nachhaltigkeits- und Sicherheitsaspekte zu
berücksichtigen. Seitens der Internationalen Elektrotechnischen Kommission (IEC) versuchen daher die
Technischen Komitees IEC TC 15 (Solid electrical insulating materials), IEC TC 91 (Electronics
assembly technology), IEC TC 112 (Evaluation and qualification of electrical insulating materials and
systems) und IEC TC 119 (Printed Electronics) gemeinsame Wege zur Entwicklung zukünftiger Normen
zu finden. Hierzu ist eine Kooperation mit dem für die Normung Additiver Fertigungsverfahren
zuständigen Komitee ISO/TC 291 (Additive Manufacturing) der Internationalen Organisation für
Normung (ISO) im Rahmen einer Joint Working Group geplant. ISO/TC 291 erarbeitet Nomen für die
additive Fertigung außerhalb der Elektrotechnik und kooperiert dabei in vielen Fällen mit der
amerikanischen Normungsorganisation ASTM. In Deutschland werden diese Aktivitäten seitens der
zuständigen Nationalen Normungsorganisationen, dem Deutschen Institut für Normung (DIN) und der
Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE (DKE), koordiniert.
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